Zu den Arbeiten
«…Möglicherweise, habe ich mir gedacht, würde diese Methode bei unendlich langer Beschäftigung damit unendlich viele Antworten liefern. Und so sehe ich diese konkrete Auseinandersetzung, mittlerweile und rückblickend aber auch meine ganze künstlerische Arbeit, meine Haltung und sogar mein Leben, gerne als «spazierend».
«So spaziere ich durch Strassen, über Plätze und durch Parks. Ich spaziere durch Bücher, durch Ausstellungen, durch Theaterstücke, Filme und Musik. Durch Erlebnisse, Ideen, Gedanken, Begegnungen, Auseinandersetzungen und Diskussionen. Ich spaziere mit dem Pinsel über Untergründe und mit der Kamera über Szenerien. Worte bilden einen Text, genauso wie Schritte einen Spaziergang bilden. Ich schlendere auf all diesen Wegen, nehme wahr, nehme auf. Ich beobachte, denke darüber nach, lerne davon und entwickle weiter. Ich halte inne und bleibe stehen oder ich gehe einfach weiter. Der Massstab dabei ist das Ganzheitliche, in Kombination mit dem Individuellen. Etwas muss für mich funktionieren, aber im Einklang mit dem grossen Bild sein. So halte ich Ausschau nach Harmonie, nach einem Eindruck der Stimmigkeit, nach Wohlklang und Freude. Selten finde ich dies in meinen oder unseren Überzeugungen, Dogmen und Regeln. Viel häufiger aber im Alltag, im Zufälligen, im Einfachen, Simplen und in der Ruhe. …»
Aus: «Spazieren | Texte | Eine künstlerische Forschungsarbeit» von Silas Kreienbühl