«Analogien»
2010 | Reste von Filmstreifen | analog | Kleinbildformat
Wiederholt habe ich erfahren: Was ich zeigen wollte, habe ich in den fotografierten Bildern nicht vorgefunden. Zu sehr hatte mein Kopf die Bilder bereits vorgegeben: Weder konnte ich die Entsprechung in der Wirklichkeit da draussen finden, noch faszinierte mich das mir bereits Bekannte. Eigentlich wollte ich entdecken und mich davon überzeugen, dass es viel Schönes und Spannendes gibt da draussen – wenn man nur richtig hinschauen könnte. Allein mit der richtigen Haltung, unvoreingenommen und offen.
Ein radikaler Schritt war notwendig. Ich widmete mich dem Teil des entwickelten Filmstreifens, der normalerweise abgeschnitten wird und im Abfall landet. Wunderbares offenbarte sich. Versehentlich eingefallenes Licht und Spuren des Verarbeitungsprozesses. Oder zufällige Aufnahmen, wie sie nach dem Einlegen des Films entstehen, wenn man zuerst ein paar Mal abdrücken und den Film transportieren muss. So entstanden Farben, Zeichnungen, Strukturen und geometrische Formen. Ich wählte nur noch den Ausschnitt, alles andere war da.